DentaHelp Zahnversicherung für Kinder und Jugendliche
Wann muss mein Kind das erste Mal zum Kieferorthopäden?
Okt. 24, 2021

Diese Frage stellen sich junge Eltern immer öfters. In diesem Beitrag beantwortet Frau Dr. Ulrike Mack von der Eulerpraxis in Basel wichtige Fragen zum Thema "kieferorthopädische Behandlungen bei Kindern".

Das erwartet Sie in unserem Beitrag:

Keine Versicherung für Kieferorthopädie
  • Richtiger Zeitpunkt erkennen
  • Anzeichen für einen Kontrolltermin
  • Kosten pro Kontrolltermin
  • Behandlungsmethoden
  • Wie erkenne ich Zahnfehlstellungen?
  • Wie können Fehlstellungen verhindert werden?
  • Ablauf eines Kontrolltermins
  • Wie geht es weiter?

Wie erkenne ich, wann ich mit meinem Kind zum ersten Mal zum Kieferorthopäden sollte?

Die Eulerpraxis hat dazu einen Flyer produziert, in dem typische Zahnfehlstellungen dokumentiert sind. Dieser Flyer ist für Eltern, Zahnärzte und Kinderärzte hergestellt worden. Hier geht es zum Fyler (Seite 2).

Wann sollte ich zum Kieferorthopäden statt zum Zahnarzt?

Da man regelmässig jedes Jahr mindestens einmal zum Zahnarzt geht, wird in den meisten Fällen der Hauszahnarzt oder Kinderarzt zu einem Kieferorthopäden überweisen. Dann weiss man auch, dass der richtige Zeitpunkt für die Behandlung gekommen ist.


Man kann sich natürlich auch direkt beim Kieferorthopäden melden, wenn man die eigene Zahnstellung als störend empfindet: Das wären vorstehende Zähne, engstehende, ein Einbiss in den Gaumen, Abweichungen des Bisses auf eine Seite, ein offener Biss, Vorbiss und vieles mehr. (Siehe Bilder)


Bei Zahnschmerzen aber bitte immer erst zum Zahnarzt gehen!

Bilder von Kirsten Bohlig

https://kiraura.de/

Was sind weitere Anzeichen, dass ein Kontrolltermin angebracht wäre?

  • Schiefe Zähne
  • Lispeln
  • Knirschen
  • Durch den Mund atmen
  • Daumenlutschen
  • fehlende Zähne

Was kostet ein Kontrolltermin?

Eine erste Beurteilung kostet bei Kindern 105 Franken (SUVA Tarif) und bei Erwachsenen 126 Franken (1,2 Taxpunkte) und Sie müssen sich 20 Minuten bei Kindern und meist 30 Minuten als Erwachsene Zeit nehmen.

Können Kosten eingespart werden, wenn man frühzeitig zum Kieferorthopäden geht?

Ja, das ist ein wichtiger Punkt, denn nicht nur Kosten können eingespart werden, sondern auch die Behandlungszeit ist kürzer. Durch einen frühzeitigen Beginn können wir mit dem einsetzenden Kieferwachstum behandeln und so entweder das Wachstum hemmen oder fördern, je nach Fehlfunktion. Diese Behandlung wird auch Funktionskieferorthopädie genannt.


Damit verkürzen wir die Behandlung mit der „Fixen Zahnspange“ und reduzieren das Auftreten von Karies. Oftmals braucht es gar keine fixe Apparatur mehr, wenn das Wachstum und die Mitarbeit optimal zusammenspielen.

Welche Behandlungsmethoden gibt es für:

Kleinkinder

Natürlich kann man auch bei Kleinkindern schon Spangen machen, wenn das Kind kooperativ ist. 

Primarschulkinder

Am Besten sollten Kinder mit 7 Jahren zum ersten Mal beim Kieferorthopäden vorstellig werden. Dann sind hinten die ersten grossen Backenzähne durchgebrochen und vorne die Frontzähne. Dann kann der Kieferorthopäde am Besten beurteilen, was nötig an Behandlung ist bzw. wird. Ausserdem kann erst mit vollständig durchgebrochenen Frontzähnen eine Beurteilung durchgeführt werden, ob ein Geburtsgebrechen vorliegt.


Manchmal wird bereits mit 7 Jahren eine Spange gemacht, wenn das Gebiss schief gewachsen ist, die Frontzähne weit vorstehen oder gravierende Engstände auftreten. In anderen Fällen helfen auch Extraktionen von Milchzähnen, um diese gravierenden Engstände aufzulösen.

Jugendliche

Da geben Ihnen die Bilder der verschiedenen Gebisssituationen ganz gut Auskunft. Diese finden Sie auch auf unserer Webseite zum Ausdrucken.

Wie können Fehlstellungen verhindert werden?

  • Kind stillen, wenn es geht
  • schlechte Gewohnheiten vermeiden, wie z. B. Daumenlutschen, Nuckeln, Schnuller nur bis zum 3. Lebensjahr
  • Gesunde, zuckerarme Ernährung
  • Milchzähne gut pflegen (die Eltern müssen immer nachputzen)
  • Regelmässige Zahnarztbesuche

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Mehr Infos

Wie läuft die erste Kontrolle beim Kieferorthopäden ab?

Kein Kind braucht Angst vor dem ersten Besuch beim Kieferorthopäden haben, denn dort wird erstmal nur in den Mund geschaut. Stehen die Zähne schief, werden Unterlagen erstellt zur Planung der Behandlung. Das sind Fotos, Abdrücke mit einer Kaugummipaste (Alginat genannt) oder mit einem Scanner und 2 Röntgenbilder (eines von Vorne und eines von der Seite). Das alles tut nicht weh und ist sogar richtig spannend.

Und wie geht es weiter?

Während Sie auf Ihren Besprechungstermin warten, gehen die Abdrücke ins Dentallabor und werden ausgegossen oder im PC ausgewertet, damit der Kieferorthopäde damit die Behandlung planen kann. Die Röntgenbilder werden ebenfalls ausgewertet. Mit dem seitlichen Röntgenbild werden verschiedene Winkel vermessen, die dem Kieferorthopäden zeigen welche Fehlstellung genetisch ist und welche von den Zähnen kommt. Selten führt diese Auswertung zu einer Anmeldung bei der IV als Geburtsgebrechen. Dann wird die Behandlung sehr schwierig und langwierig und die Kosten werden von der IV bis zum 20. Lebensjahr übernommen. Diese Abklärung nehmen wir für Sie vor. Da dieser IV Anspruch sehr selten vorkommt, sollte man aber immer eine Zusatzversicherung abgeschlossen haben.


Beim Besprechungstermin werden alle Aspekte vorgestellt und zusammen wird über die Behandlungsmöglichkeiten diskutiert. Wie die Spange wirkt und was sie kostet wird ausführlich in einem persönlichen Gespräch besprochen. Zudem können Sie eine Kostenschätzung für Ihre Versicherung mitnehmen.


Wenn Sie dann mit der Behandlung einverstanden sind, kann es losgehen. Es werden die ersten Termine gemacht und die fixen oder losen Spangen eingesetzt.

Wie oft muss ich zur Kontrolle kommen?

Bei den losen Spangen sind Kontrollen ca. alle 8 Wochen sinnvoll, da keine Gefahr besteht, dass irgendetwas Gravierendes kaputt geht.

Bei den fixen Spangen empfiehlt es sich alle 4 Wochen zu kontrollieren, da dort die Gefahr besteht, dass sich die Zähne schnell verschieben, wenn z.B. Brackets lose geworden sind.

Gegen Ende der Behandlung kann es sogar sein, dass man alle 2 Wochen kommen muss, damit die Spange bald herausgenommen werden kann.

Warum ist nur eine grobe Kostenschätzung möglich?

Wenn sich die Behandlung vom 9. Lebensjahr bis zum Beginn der Pubertät erstreckt, kann viel passieren. Am Anfang sieht man nur die Michzähne und man kann auf dem Röntgenbild nur grob abschätzen, wie der Durchbruch der bleibenden Zähne abläuft. Deswegen ist es wichtig nach einer gewissen Zeit wieder ein Röntgenbild zu machen, um diesen Zahnwechsel beurteilen zu können.


Da die Kindesentwicklung sehr individuell erfolgt, kann es immer wieder zu Überraschungen kommen, die nicht eingeplant werden können. Deshalb ist es wichtig, Ihrer Fachzahnärztin für Kieferorthopädie zu vertrauen. Sie wird Sie rechtzeitig auf Probleme hinweisen. Dazu gehören die Entwicklung des Kindes, Mitarbeit, Mundhygiene, Wachstumsprozesse u.v.m.

Fazit

Wenn Ihnen etwas auffällt, sprechen Sie mit Ihrer Kieferorthopädin darüber. Sie wird Ihnen Nachteile ersparen und Ihnen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen. Danach fühlen Sie sich bestens beraten. Ein persönliches Gespräch ist die beste Vorsorge.



Mit freundlichen Grüssen

Ihre Fachzahnärztin für Kieferorthopädie

Dr. Ulrike Mack

Dr. med. dent. Ulrike Mack

Fachärztin für Kieferorthopädie


Eulerpraxis

Eulerstrasse 41

4051 Basel


www.eulerpraxis.ch

kontakt@eulerpraxis.ch

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